Performative Nachtwanderung und interdisziplinäre Konferenz mit Beiträgen aus Kunst, Wissenschaft & Handwerk zur Frage "Warum ist es erlaubt?"
ausgerichtet vom Komittee für Lästige Bildung & Open Space Zeitz im Sommer 2018
kuratiert von Juliane Kowalke&Anna Maria Friedrich
Die Idee der Freiheit wurde über Jahrtausende gesellschaftlich erkämpft und abhängig von der jeweiligen Wirtschafts- und Staatsideologie zweckgerichtet interpretiert. Die Interpretation des modernen Westens lautet: In einer wirtschaftlich liberal gesteuerten Gesellschaft ist der kleine Bürger nicht kleiner als der große, vorausgesetzt, er arbeitet sich frei. Die Devise – wer nicht faul ist, ist maximal selbstbestimmt. Spätestens in der Postmoderne wurden diese Versprechen zur Farce. Das Hoffen auf Freiheit und Wohlstand verwandelte sich in die dauernde Angst schwächer zu sein als es der Wettbewerb erlaubt. Die emanzipatorische Idee von Selbstbestimmung wurde missbraucht. Am Ende stand nicht mehr der solidarische Bürger, sondern die Ich-AG. Und weil so wenig Zeit bleibt dies zu hinterfragen und zu wenig Platz bleibt dies zu torpedieren, sind Räume, wo Fragen nach Freiheit, Selbstbestimmung und System bearbeitet werden, so wichtig.
Das Komitee für lästige Bildung hat sich diesen Raum genommen und gemeinsam mit vielen Mitstreitern auf den Weg gemacht, Antworten zu finden. Auftakt in diesem Jahr war die Konferenz „Alles Offen – Überall Grenzen“ am 14. und 15. Juli auf Kloster Posa, Zeitz. Alle Teilnehmenden hatten ca. 5-minütige Beiträge vorbereitet, die während einer performativen Nachtwanderung an verschiedenen Stationen im Zeitzer Umland präsentiert wurden.
Mit der Veranstaltung einher ging die Veröffentlichung eines Heftes zum Thema Freiheit.